Eine Analyse des Magazins »Die Kehre – Zeitschrift für Naturschutz«

Die Bachelorarbeit analysiert das seit Frühjahr 2020 erscheinende Magazin Die Kehre – Zeitschrift für Naturschutz mit der Methode einer strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse im Hinblick auf dahinterstehende Ideologien.
Beispielweise finden sich folgende Elemente in der Tradition des völkischen Denkens der Heimatschutz- und Lebensreformbewegung:
- Antimodernistische Argumente und Konzepte, die dem völkischen Denken der Heimatschutz- und Lebensreformbewegung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts entspringen;
- eine „Entfesselung“ oder „Entgrenzung“ der Gesellschaft seit der Industrialisierung;
- rassistisch-kulturalistisches Denken, das in der Naturgeschichte des 18. Jahrhunderts ihren Ursprung hat und der Neuen Rechten als zentrales Paradigma dient, um Menschen nach bestimmten Kriterien zu sortieren;
- die Zuflucht in eine vermeintlich natürliche Lebensweise als Reaktion auf fundamentale Veränderungen;
- ein Rekurs auf Protagonist*innen der Umweltbewegung der 1980er-Jahre wie etwa Herbert Gruhl, der eine radikale Einschränkung der Geburten zur Reduktion der Weltbevölkerung forderte und sich gegen Einwanderung aussprach;
- positive Bezugnahme auf Personen wie Paul Schultze-Naumburg und Konrad Lorenz – beides ehemalige Mitglieder der NSDAP. Damit wird versucht, biologistische, sozialdarwinistische und geodeterministische Denkverbindungen zu rehabilitieren;
- die Fiktion eines indogermanischen Urvolks, insbesondere in Gestalt der ‚Germanen’, die auf rassentheoretische Annahmen der Völkischen Bewegung zurückgeht.