Berlin, 15. März 2021 – Nicht erst seit der Fridays-for-Future-Bewegung fordern junge Menschen mehr Umwelt- und Klimaschutz und wollen die Zukunft mitgestalten. Deshalb verzeichnen seit Jahren Studienangebote rund um die Themen Natur, Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer mehr Zulauf. Wenig bekannt ist dabei, dass auch extrem rechte Akteur*innen und Gruppierungen diese grünen Themen bespielen. Werden die Studierenden in ihrer Ausbildung für das Thema Rechtsextremismus im Natur- und Umweltschutz sensibilisiert und auf mögliche Herausforderungen in ihrem zukünftigen Arbeitsfeld vorbereitet? Dieser und weiteren Fragen geht die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) in einer großangelegten Onlineumfrage nach.
Ziel der Umfrage ist es, Daten zum Ist-Zustand an den Hochschulen zu erheben: Sind rechtsextreme Personen und Gruppierungen an den Hochschulen aktiv? Werden die historischen und aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit nationalistischen, völkischen und rassistischen Strömungen in der Lehre thematisiert? Wie steht es um das Wissen der Studierenden zu diesem Themenkomplex? Auf der Grundlage der Umfrage-Ergebnisse entsteht ein Online-Seminar, das Studierenden bundesweit zur Verfügung gestellt wird.
Dörte Beyer von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erhofft sich von der Umfrage konkrete Hilfe bei der Konzeption von Lehrangeboten: „Viele Lehrkräfte und Studierende der HNEE wünschen sich mehr Informationen und Trainings, um national-völkische Ideologien innerhalb bestimmter ökologischer Bewegungen identifizieren und ihnen begegnen zu können. Von den Ergebnissen der Umfrage erhoffen wir uns wertvolle Hinweise, wie die HNEE noch stärker gegen demokratiefeindliche Ideologien hinter ‚grüner Fassade‘ aufklären und präventiv wirken kann.“
Die Umfrage „Umweltschutz und Rechtsextremismus“ ist Teil des Modellprojekts NaturSchutzRaum, mit dem FARN durch Bildung und Prävention der strategischen rechten Landnahme ein wirksames Mittel entgegensetzt, und wird gemeinsam mit dem Institut für Diversity, Natur, Gender und Nachhaltigkeit (diversu e.V.) durchgeführt. Mehr Informationen zur Arbeit von FARN unter www.nf-farn.de/naturschutzraum
FARN wurde im Oktober 2017 von den NaturFreunden Deutschlands und der Naturfreundejugend Deutschlands gegründet. Das Projekt NaturSchutzRaum wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
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Fachstelle Radikalisierungsprävention
und Engagement im Naturschutz (FARN)
c/o NaturFreunde Deutschlands
Marion Andert
presse@nf-farn.de
