
Stefan Dietl analysiert in seinem Buch den Antisemitismus als zentrales Element des politischen Denkens der AfD und als wichtigen Kitt, der die verschiedenen Strömungen der Partei zusammenhält. Der Autor beleuchtet, wie die Partei antisemitische Stereotype und Verschwörungserzählungen verbreitet und NS-Verbrechen relativiert. Gleichzeitig entlarvt er den Widerspruch zwischen der pro-israelischen Selbstdarstellung der AfD und ihrem tatsächlichen Handeln. Die Partei instrumentalisiert den Kampf gegen (islamischen) Antisemitismus für rassistische Hetze und verschleiert damit ihren eigenen Antisemitismus. Dietl zeigt auf, wie Antisemitismus in der Partei als Welterklärungsmodell dient und thematisiert die gesellschaftliche Normalisierung dieser Ideologie. Trotz geringem Umfangs bietet das Werk eine gute Übersicht und füllt eine Lücke in der bisherigen Literatur zur AfD.