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Völkische Landnahme mit Bio-Image

© isso.media
05.01.2023

Idyllisch liegt die „Hofgemeinschaft Alte Molkerei“ am Ausgang des Dorfes, eingebettet in eine weitläufige Agrar-Landschaft. „Aus Liebe zur Natur“ wird auf dem Anwesen in Angern im Landkreis Börde keine industrielle Landwirtschaft betrieben, Sundheimer Hühner, Leicoma-Schweine und Thüringer Waldziegen haben Auslauf im Freien. Am großen Holztor hängt ein freundliches Schild mit dem Hinweis „Nutztier Arche“. Das klingt ehrlich und gut. Auf der Homepage der „Hofgemeinschaft“ wird für Crowdbutching geworben, jedes Mitglied des nicht eingetragenen Vereines kann das Tier, dessen Fleisch es kaufen und essen möchte, vorher auf dem Hof kennenlernen,

ihm sogar einen Namen geben. „Man spürt wieder den Wert des Tieres und ist dem Tier dankbar. Man hat den Stall ausgemistet und es aufwachsen sehen“, heißt es. Die „kleine Familie mit großem Herzen für jeden der uns die Hand gibt und mit anpackt“, pflegt laut Eigendarstellung nicht nur Tiere und Gemüse, sondern auch die Tradition eines Hofes, „sauberes Fleisch“, und hat das Ziel, Teil des Dorfes zu sein. 2019 hat Steffen Jenrich in Angern für das Amt des Bürgermeisters kandidiert und erzielte als einer von zwei Kandidaten 19,5 Prozent der Stimmen. Der Mann mit dem Kinnbart ist kein Unbekannter im Ort. 15 Jahre zuvor waren auf seinem Hof vier Kilogramm Sprengstoff und eine Panzerfaust gefunden worden.

Die Hofbetreiber*innen Carmen und Steffen Jenrich bewegen sich seit Jahren in der rechtsextremen Szene. Der politische Hintergrund wird bei genauer Betrachtung auch auf der Homepage der „Hofgemeinschaft“ deutlich: „Wir sind uns bewusst, dass ein Volk zuerst zur Scholle finden muss, bevor es wieder zum Volk wird.“ Mit dem „Zurück zur Scholle“ versuchen völkisch Gesinnte seit über 100 Jahren der Landflucht entgegenzuwirken, die durch die Industrialisierung ausgelöst worden war. Zudem wollen sie einer Besiedlung durch „Artfremde“ entgegenwirken. Die aktuelle Codierung lautet: Unter Gleichen leben. Antifaschistischen Szenekenner*innen in Sachsen-Anhalt ist das Anwesen in Angern seit Jahren als rechtsextremer Treffpunkt bekannt. Der Hausherr spielte als Skinhead in der Rechtsrock-Band „Civil Disorder“ (Sandberg et al. 2012). 2009 reiste er mit Ehefrau Carmen nach Bulgarien, dort stand ein Schießtraining mit Pumpguns, Revolvern und Pistolen auf dem Programm (ebd.). Steffen Jenrichs Firma, die Dienstleistungen im Bereich Messe-, Trocken- und Innenausbau anbietet, trägt den Namen „Rent A Crew“, abgekürzt „R.A.C.“. Das Kürzel steht in der Neonazi-Szene für „Rock Against Communism“. Inzwischen setzen sie auf regionale Landwirtschaft und bieten Fleisch aus „artgerechter Tierhaltung“ an.

Sebastian Richter lebt mit seiner Familie seit 2018 auf einem Hof in Groß Krams in Mecklenburg-Vorpommern. Beruflich sorgt der hemdsärmelig auftretende, blonde Mann für Eichenpflege, Fällungen, Stubbenfräsung oder Bodenbelüftung – seine Firma heißt „Norddeutscher Baumdienst“. Die akkubetriebenen Baumpflegesägen und Heckenscheren werden per Solarpanels aufgeladen. „Wir unternehmen privat, als auch beruflich, so manches, um unseren Beitrag für eine lebenswerte Zukunft zu leisten“, wird bei Facebook verkündet. Richter hat sich in einem Ort niedergelassen, in dem die NPD bei der Kommunalwahl 2014 17,6 Prozent der Stimmen erzielte. Er selbst war bis 2018 Bundesvorsitzender der Jugendorganisation der rechtsextremen Partei „Junge Nationaldemokraten“.[1] Der aus Brandenburg zugezogene Sebastian Richter gilt auch in den eigenen Reihen als völkischer Hardliner. „Heimat is op‘n Dörp“ ist für Richter nicht nur eine Parole, sondern eine Doktrin.

„Ein sauberer Hof, wohlerzogene Kinder, angemessene Preisgestaltung für die eigenen Dorfbewohner“, so stellte sich der Rechtsextremist das Vorgehen im privaten und ökonomischen Bereich vor, um seinen politischen Hegemonialanspruch durchzusetzen. Abseits von „Multi-Kulti-Terror, Ausbeutungskapitalismus und kultureller Verwahrlosung“ solle der Kampf um die „Rückgewinnung unseres Vaterlandes“ geführt werden, hieß es 2016 in Der Aktivist, Heft 1, der Zeitschrift der NPD-Jugend. Für politische Vorkämpfer*innen gebe es nur ein geeignetes Lebensumfeld: den ländlichen Raum! Abseits von „Gender-Wahn“ und „verzogenen BRD-Gören“ propagierte der Kreis um Richter eine moderne Landvolkbewegung.[2] „Bündische Siedlerkreise“, wie sie in der Lüneburger Heide seit 1945 oder im Raum Güstrow seit den 1990er-Jahren existieren, dagegen werden als „ängstlich veranlagt“ abgelehnt. Die würden „verstockt und isoliert“ daherkommen, heißt es in Der Aktivist abwertend.

 

Elitärer Geist und rückwärtsgewandter Lebensstil

Die rechtsextreme Landnahme hat viele Gesichter, hinter denen sich unterschiedliche Strategien verbergen. Die einen träumen wie Steffen Hupka in seinem Buch „Neue Wege“ von einem „Wehrdorf“, die anderen bemühen sich um eine Politik der Akzeptanzgewinnung und sprechen von „nationaler Graswurzelarbeit“. In Puncto nachhaltiger Einflussnahme sind die von Richter kritisierten, bündisch-orientierten Familienverbände („Sippen“) nicht wenig erfolgreich. In der Bundesrepublik hängen Tausende seit Jahrzehnten einer völkisch-nationalistischen Ideologie, einem elitären Geist und einem rückwärtsgewandten Lebensstil an. Die meisten sind gebildet und sehr musikalisch. Nach außen pflegen sie Volkstum und Brauchtum. Politisch fühlen sie sich extrem rechten Bünden, der AfD oder antisemitischen Gruppierungen wie der „Art-gemeinschaft – Germanische Glaubensgemeinschaft“ oder dem „Bund für Gotterkenntnis – Ludendorff“ verbunden. Sie berufen sich auf historische Vorläufer wie den „Bund Artam“ (Röpke/Speit 2019). Nationalsozialismus und heutiger Rechtsextremismus sind ohne die politische Vorarbeit nationalistischer Bünde, Gilden- oder Landsmannschaften aus den 1920er-Jahren nur schwer denkbar. Einige der Zusammenschlüsse haben eine über 100-jährige Geschichte, andere gründeten sich erst nach 1945. Antisemitische Tendenzen gab es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, in der Hochzeit bündischen Lebens. Die völkische Bewegung umfasste vor dem 1. Weltkrieg ca. 10.000 Personen und war ein rein deutsches und deutsch-österreichisches Phänomen. Straffe Hierarchien und getrennt-geschlechtliche Aktivitäten kennzeichnen noch heute deren Wirken. Der Potsdamer Politikwissenschaftler Gideon Botsch weist darauf hin, dass rechte Bünde oft das Label „Wandervogel“ nutzen, um sich einen unpolitischen Anstrich zu verleihen. Rechtsextreme Jugendorganisationen wie der „Sturmvogel –Deutscher Jugendbund“, „Freibund“, „Fahrende Gesellen“ oder „Deutsch Mädelwanderbund“, so Botsch, bieten betroffenen Kindern und Jugendlichen eine „umfassende Schulung“ an, die durchaus eine „ideologische Festigung“ nach sich zieht, warnt der Experte (siehe Röpke/Speit 2019).[3] Ziel sei es, Kinder und Jugendliche gegen die bundesdeutsche Gesellschaft zu immunisieren (Baumgärtner/Wrede 2009). Die junge und alte Anhänger*innenschaft trifft sich zu nordisch-geprägten Lebens- und Eheleiten, Sonnenwendfeiern oder Volkstanz. Die rechtsextreme Einflussnahme erfolgt häufig schleichend in Gemeinden, Vereinen und Schulen.

„In letzter Konsequenz lassen jedoch auch diese vermeintlich harmlosen und bisweilen ‚alternativ‘ auftretenden Völkischen Siedler:innen ihre Masken fallen und versuchen zivilgesellschaftliche Akteur:innen oder Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren physisch und psychisch einzuschüchtern und zu bedrohen“, warnt die Mobile Beratung Niedersachsen in ihrer Handreichung „Völkische Siedlungen“ (Mobile Beratung Niedersachsen 2020, S. 7). Die rechte Landnahme, getrieben von völkischer Ideologie, hat viele Erscheinungsbilder. Sie findet in den Satzungen von NPD und AfD Verankerung, wird aber auch von aktuellen Protestbewegungen aufgegriffen. Für die Völkischen, Verfechter*innen einer deutschen Gesinnungsgemeinschaft mit Vormachtanspruch, spiegelt die angestrebte Lebensweise auf dem Lande die eigene Weltanschauung wider. Das Private ist politisch und das Politische ist privat. Sie sind nicht einfach radikal nationalistisch, sondern beharren auf jahrhundertealter, vermeintlich deutscher heldenhafter Geschichte, die erneut Gegenwart werden soll. Deutsche Verbrechen werden ausgeblendet.

Völkische Interessen hegt auch die aus Russland stammende und lange von Staatspräsident Putin protegierte esoterische Anastasia-Bewegung (Moor 2016). Als sogenannte Landsitzbewegung gehen Interessent*innen-Netzwerke und Ideologie im deutschsprachigen Raum viral. Zigtausende folgen in unzähligen Telegram-Gruppen der von Wladimir Megre geprägten Version vom Ausstieg aus der Gesellschaft. Die zehn Bände seiner fiktiven „Anastasia“-Reihe sind ab 1999 in der ersten deutschen Übersetzung erschienen, seither entstehen in der Bundesrepublik „Stamm- und Probesitze“ nach dem Vorbild der Bücher.

Bereits 2016, gleich nach dem ersten deutschen „Anastasia-Festival“, ließen sich Verbindungen ins völkische Lager nachweisen. Vertreter*innen aus dem Allgäu oder der Lüneburger Heide traten als Referent*innen für Volkstanz, Brauchtum oder altertümliches Handwerk auf. Wegen vielfältiger rechtsextremer Verbindungen wurden vor allem die Anastasia-„Familienlandsitze“ „Mutterhof“ im Allgäu, „Goldenes Grabow“ in Brandenburg und „Weda Elysia“ in Sachsen-Anhalt bekannt. Doch auch in allen anderen Bundesländern haben sich längst einschlägige Fangemeinden gebildet.

Eines dieser neuen, rechtsoffenen Projekte nennt sich „WedenHain“ – ein sogenannter Stammsitz bei Eckernförde. Bei Telegram wird angekündigt, das „Mutterhaus“ der „Franchise-WedenHain-Niederlassungen“ soll im „Großraum Kiel“ entstehen. Kleinstbäuerliche Betriebe (abgekürzt KBB) sichern die autarke Selbstversorgung. Geistiges Fundament sei das „gemeinsame Empfinden von Ehre“. In der Telegram-Gruppe „WedenHain Dorfzentrum“ wurde im Februar 2022 zu einer Informationsveranstaltung zur „Vision WedenHain“ aufgerufen, es sollte um die „geistige Grundlage und Hintergrundinformationen“ gehen. Gegrüßt wurde mit „Heil und Segen“. Im „WedenHain Stammsitz n.e.V.“-Telegram-Kanal wird auf einen Film „Phänomen Anastasia – Leben mit der Natur“ verwiesen. Ebenso wird im Dezember 2021 der Vortrag des rassistischen Redners Frank Willy Ludwig alias Urahnenerbe Germania beworben. Ludwig referiert demnach über seine Erkenntnisse aus den Anastasia-Büchern und den „Slawisch Arischen Weden“. Er wünscht sich von seinen Zuschauer*innen, dass sie sich jetzt „in der Umbruchzeit“ vernetzen und gemeinsam eine „Gesellschaft der Ehre“ aufbauen.

Auf dem „Hof Sönnschien“ bei Elmshorn werden 2022 Sonnenwende und „Sippentage“ gefeiert. Der abgelegene Hof eines Pferdezüchters und Landwirts ist seit 2020 um einige Bau- und Wohnwagen erweitert worden. Sprachrohr dieser Siedlungsinitiative namens „Hof Sönnschien – NaturVerbundenLeben“ ist der Telegram-Channel „Projekt Freiheit“ mit über 400 Mitgliedern. Das Motto: „Die Welt ändert sich und wir uns auch. Werde ein Teil dieser Welt! Bau sie mit auf! (...) Wir bauen eine Dorfgemeinschaft auf in der Autarkie in allen Bereichen gelebt werden soll.“ „Das neue Dorf“, ein Buch des „Anastasia“-nahen Hamburger Professors Ralf Otterpohl hätte die Initiator*innen zu diesem Wohnprojekt inspiriert, heißt es bei Telegram.[4] Geplant sei, die alten Gebäude des „Mutterhofes“ als Werkstätten und für Veranstaltungen zu nutzen, während die Anhänger*innenschaft in ihren „Behausungen auf dem Feld“ lebe. Bislang seien es zwölf Menschen, die in „fliegenden Bauten“ wohnen, „um es rechtlich einfach zu gestalten“ – also Baugenehmigungen zu umgehen. Administrator von „Projekt Freiheit“ ist Christian, er schmückt sein Telegram-Logo mit russischer Fahne, Lebensrune und Frakturschrift. In der Gruppe tummeln sich Aktive aus dem Spektrum der Corona-Proteste in Schleswig-Holstein. Im Telegram-Kanal von „Projekt Freiheit“ heißt es: „Wir sind natürlich noch in diesem System eingebettet. Der Hof, alles was dazu gehört ist, noch beim Katasteramt, das wird noch ne Weile so gehen, bis wir uns da rausnehmen können oder wie auch immer das läuft“ (Transkript einer Audio-datei, die die Autorin gesichert hat). Thematisch geht es in Veranstaltungen auf „Hof Sönnschien“ um altmodisch anmutende Themen wie „Frau oder Weib“. In der Einladung heißt es, man plane „einen natürlichen Ablauf, da das männliche und weibliche unterschiedliche Bedürfnisse haben, haben wir ein ausgleichendes Programm erstellt, damit jeder seinen Raum bekommt. Zum Ankommen treffen sich die Männer und Weiber unter sich.“ Am Ende des Tages erfolge dann ein „entspannendes Lagerfeuer“.

Seit den verstärkten staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich laut dem Hamburger Journalisten Andreas Speit eine Protestbewegung gebildet, die reaktionäre und antiemanzipatorische Traditionen in alternativen Milieus hoffähig macht. Die selbst ernannte „Querdenker-Bewegung“ ist kein gesellschaftliches Randphänomen, die sie tragenden Gruppierungen und Akteur*innen kommen aus verschiedenen Schichten, politischen, sozialen und kulturellen
Spektren. Berührungsängste nach rechts gibt es nicht, das sei das Neue, so Speit. In Deutschland sei „eine neue Lebensreformbewegung entstanden“, schreibt Speit in seinem Buch „Verqueres Denken“ (Speit 2022). Nachhaltigkeit, recyceln, aufarbeiten und sharen liegen im Trend. Nicht zuletzt der Ukraine-Krieg und die dringliche Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit dem Klimawandel erzeugen ein Gefühl von Endzeitstimmung bei unzähligen Menschen. Sie suchen nach neuer Gemeinsamkeit und eigenen Lösungen, dabei werden klare Anleihen bei Nationalismus und völkischer Ideologie gemacht. Diese Lebensreformer*innen, stellen nicht nur ihr eigenes Verhalten um, sie erwarten auch radikale politische Veränderungen – bis hin zum gewaltsamen Umsturz.

 

Literatur

Baumgärtner, Maik/Wrede, Jesko (2009): „Wer trägt die schwarze Fahne dort ...“. Völkische und neurechte Gruppen im Fahrwasser der Bündischen Jugend. Braunschweig: Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt.

Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie (2020): Völkische Siedlungen. Rechtsextreme Rückzugs- und Aktionsräume im ländlichen Raum Niedersachsens. Online: https://mbt-niedersachsen.de/wp-content/uploads/2022/03/mbt_broschuere_voelkisch_v8a_einzelseiten_ansicht.pdf

Moor, Franz (2016): 990 000 Jahre mit Gott im Paradies. Was ist die Anastasia-Bewegung? In: WOZ Die Wochenzeitung. Online: https://www.woz.ch/-7395

Röpke, Andrea/Speit, Andreas (2019): Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos. Berlin: Ch. Links Verlag.

Sandberg, Thomas/Hartinger, Alex/Weiss, Michael (2012): Nur eine Gang von vielen? Online: https://www.antifainfoblatt.de/artikel/nur-eine-gang-von-vielen

Speit, Andreas (2022): Verqueres Denken. Gefährliche Weltbilder in alternativen Milieus. Berlin: Ch. Links Verlag.

 

Andrea Röpke
Andrea Röpke ist Politologin und seit den 1990er-Jahren als freie Journalistin mit dem Spezialgebiet Rechtsextremismus tätig. Ihre aufwendigen Inside-Recherchen hat sie unter anderem im WDR, in der taz, bei Süddeutsche Online sowie in Fachportalen wie Blick nach rechts / Endstation rechts und in zahlreichen Büchern veröffentlicht. Für ihre Arbeit hat sie mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter „Das unerschrockene Wort“ (2009), „Journalistin des Jahres“ (Kategorie Politik, 2011), den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage (2015) und den Otto-Brenner-Preis (2017).

 

Der Artikel ist Teil der Broschüre Grünes Blatt auf braunem Boden.

 

[1] Seit 2018: „Junge Nationalisten“.

[2] U. a. das Bündnis „Wage Mut“ aus Groß Krams stellt sich den rechtsextremen Aktivitäten entgegen. Die Engagierten wollen sich nicht „von Provokation, Einschüchterung und Verängstigung seitens rechtsradikaler Bürger unterdrücken lassen“: https://wage-mut-buendnis.de. Weiterer Hinweis: In Jamel richten Birgit und Horst Lohmeyer ein antifaschistisches Open Air Festival, „Jamel rockt den Förster“, aus: https://www.forstrock.de

[3] Die „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) wurde 2009 wegen ihrer NS-Wesensverwandtschaft mit der Hitlerjugend verboten. Siehe auch: „Ferien im Führerbunker. Die neonazistische Kindererziehung der „Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ)“; Andrea Röpke, Braunschweig, 2008. Weitere Infos zur HDJ: https://www.endstation-rechts.de/suche?keywords=hdj

[4] Otterpohl, Leiter des Institutes für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz an der Technischen Universität Hamburg, gilt als Anhänger von Verschwörungsideologien. Auf seinem Blog „www.gartenring.org“ wird auch auf den „Mutterhof“ des rechten Betreibers Robert Briechle verwiesen. Otterpohl selbst baut ein eigenes Dorf in dem Ort Glienitz im Wendland auf.

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