Jump to navigation

Startseite

Suchformular

  • Über FARN
    • Presse
      • FARN in den Medien
    • Referenzen
    • Transparenz
    • Kontakt
    • Spenden
  • Angebote
    • Bildung
    • Beratung
    • Qualifikation
      • Qualifikation zur FARN-Trainer*in
  • Projekte
    • Jugendverbände für Demokratie im Umweltschutz
    • Veränderung ist Mehr wert!
    • Kritische Umweltbildung (KUBI)
    • FARN-Hochschulseminar
    • FARN-Hochschulumfrage
    • Archiv
      • Regionale Netzwerke für Demokratie und Umweltschutz
      • Lernwerkstatt gegen Klimawandelleugnung und rechtsradikale Ökologie
      • Kein Blattbreit der Rechten
      • NaturSchutzRaum
  • Medien
    • Bibliothek
    • FARN-Publikationen
    • Podcast
    • Glossar
    • Downloads
      • Sharepics
  • Aktuelles
    • Nachrichten vom rechten Rand
  • Veranstaltungen

Sie sind hier

  1. Startseite

Felix Menzel ist ein Schnabeltier

Foto mit Yannick Noé (Arcadi), Felix Menzel (Blaue Narzisse) und Sven Kachelmann (JA-Landesvorsitzender)
© ENDSTATION RECHTS.Bayern

Im Juli sprach Felix Menzel, Chefredakteur des neurechten Magazins „Blaue Narzisse“, auf dem Konservatismus-Kongress der Jungen Alternativen Bayern über Europa- und Wirtschaftspolitik.

Zu Beginn seines knapp einstündigen Vortrages mit dem Titel „Warum das ‚Dagegen sein‘ nicht reicht“ kritisiert Menzel den „defensiven Patriotismus“ der Rechten. Anti-Haltung allein, etwa gegen „Masseninvasion“, Gender und EU, führe nicht zum Ziel. Vielmehr müsse man klarstellen, wofür man eigentlich eintreten wolle.

Was dann folgt, ist ein Lehrstück in Sachen rechtsextreme Denkschule: Ungleichwertigkeitsphantasien, Sozialdarwinismus in seiner Reinform und die permanente Überhöhung des „deutschen Volkes“, das selbstverständlich auch bei Menzel organisch gewachsen ist – heißt: Deutsch wird man nicht, man ist es.

Nur den Autoritarismus scheint Menzel abzulehnen, jedenfalls dann, wenn er als „Ökototalitarismus“ daherkommt und irgendwas mit dem, von ihm natürlich bezweifelten, Klimawandel zu tun hat.

Bevor Menzel seine, selbst aus neu-rechter Perspektive, wenig innovativen Ideen für Europa- und Wirtschaftspolitik präsentiert, lädt er seine Zuhörer_innen zu einem Exkurs in die Evolutionsbiologie ein. Darwin, so Menzel, sei von einer langsam verlaufenden Evolution ausgegangen. Die experimentelle Evolutionstheorie wisse heute aber, dass bei einer drastischeren Veränderung der Umwelt oder bei erhöhtem Feinddruck durchaus eine schnelle Evolution möglich sei. Es gäbe zwar lange Phasen, in denen aus evolutionsbiologischer Perspektive tatsächlich kaum etwas geschehe, diese würden aber immer wieder von Phasen abgelöst, in denen sich Arten mit völlig neuen Situationen konfrontiert sähen und darauf mit völlig neuen Strategien der Anpassung reagieren müssten, um ihr Überleben zu sichern.

Wenig überraschend sieht Menzel hier Übertragungsmöglichkeiten auf menschliche Gesellschaften und Politik. Preisfrage: Wer ist in Menzels Analogie „der Feind“ und welche „menschliche Art“ muss ihr Überleben mit neuen Strategien sichern?

Leider ist die Antwort so ermüdend wie angenommen: Der Feind ist natürlich „der Fremde“, der – wenn er nicht durch die unterlassene Hilfeleistung der Europäer_innen im Mittelmeer erfolgreich ertränkt wurde (Anmerkung der Redaktion) – nun kein geringeres Ziel verfolgt als den „Austausch“ des deutschen Volkes.

Wie Darwin seien auch seine politischen Mitstreiter_innen fälschlicher Weise davon ausgegangen, so Menzel, dass Evolution langsam vonstattengehe. Dass hier ein Fehler vorliege, merke man, „wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Einwanderung, die 2015 stattgefunden hat (…) schon in den 2020er Jahren (dazu führen könnte), dass unsere Jugend in weiten Teilen Westdeutschlands in der Minderheit ist“.

Menzel verlangt nach „durchschlagenden Gegenstrategien“ und entwirft im Folgenden eine politische Dystopie für „Vaterland“ und Europa.

Keinesfalls solle eine Weltgesellschaft angestrebt werden. Ganz im Geist des Ethnopluralismus sollten die „Völker“ und „Kulturen“ nach Menzels Meinung lieber feinsäuberlich voneinander getrennt werden. Natürlich um ihre Unterschiedlichkeit und Einzigartigkeit zu erhalten. Menschen seien eben auch wie Schnabeltiere, Chamäleons und Kiwis evolutionäre Unikate. Europa müsse deshalb Schutzmacht werden, sonst würde die Festung Europa noch in diesem Jahrhundert von Fremden eingenommen werden. Gleichzeitig müsse die Vielfalt der Nationen und Kulturen, natürlich auch innerhalb Europas, erhalten werden. Die Angst vor „Durchmischung“ scheint auch bei Menzel bodenlos zu sein.

Entwicklungshilfe solle an Maßnahmen gegen „Jugendüberschüsse“ in entsprechenden Ländern gekoppelt sein, sagt der dreifache Familienvater und offenbart so auch in diesem Punkt seine rassistische Grundhaltung. Deutsche (gemeint sind vielmehr: weiße) Kinder kann man offenbar nicht genug haben, schwarze Kinder kann man möglicherweise mittels Zuckerbrot und Peitsche verhindern.

Protektionismus solle junge deutsche Industrien schützen, Fachkräftemangel solle lieber über „Omas“ in Kindergärten, Schulen und Pflegesystemen als durch Einwanderung gelöst werden. Auch das Rentensystem würde hierdurch schließlich entlastet. Und überhaupt würden die arbeitenden „Omas“ doch auch zum sozialen Zusammenhalt beitragen.

Soziale Solidarität schulde man sowieso nur den eigenen Leuten, aber sicher nicht dem „25-jährigen Asylanten“. Menschenrechte sind für Menzel eben nicht unveräußerlich oder universell. Vielmehr ist bei ihm das Recht auf ein menschenwürdiges Leben offenbar an Hautfarbe und Nationalität gebunden.

Am Ende empfiehlt Felix Menzel in Phasen langsamer Evolution frei nach Hannah Arendt „den Glauben an das unendlich Unwahrscheinliche nicht zu verlieren“.

Aber Hannah Arendt sagte auch: „Man könnte wohl sagen, dass die lebendige Menschlichkeit eines Menschen in dem Maße abnimmt, in dem er auf das Denken verzichtet.“


Felix Menzel ist Herausgeber und Chefredakteur der Jugendzeitschrift Blaue Narzisse. Er gilt als Vertreter der Neuen Rechten und als eine der Schlüsselfiguren der rechtsextremen Identitären Bewegung in Deutschland. Er schreibt regelmäßig für die Zeitschrift Sezession und referiert für das von Götz Kubitschek geleitete Institut für Staatspolitik. Er ist Mitbegründer der Pennale Burschenschaft Theodor Körner zu Chemnitz, die von 2004 bis 2006 vom Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen beobachtet wurde.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es: "Er ist Mitbegründer der Pennale Burschenschaft Theodor Körner zu Chemnitz, die von 2002 bis 2006 vom Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen beobachtet wurde." Richtig muss es heißen "von 2004 bis 2006 vom Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen beobachtet wurde". Diesen Fehler haben wir oben korrigiert.

Verwandte Artikel

  • Naturschutz und Kolonialismus: Wildes Land?

    © man-jeep-recreation-bush-africa-stalk-1070231-pxhere.com
    11.12.2024 Da stehe ich nun und staune über die Landschaft, die vor mir liegt: Die fernen Berge in allen Grüntönen, das klare Wasser eines stillen Sees, in dem sich der Himmel spiegelt, und der dunkelgoldene Sonnenuntergang beeindrucken mich. Ich bin im Kaeng-Krachan-Nationalpark, Thailand. Die...Weiterlesen
  • Menschenfeindlichkeit unter dem Deckmantel der Tierschutz- und Tierrechtsarbeit

    © Gerd Altmann/geralt
    5.12.2024 Innerhalb der Tierbewegung existieren vielfältige Organisationen. Tierschützer*innen engagieren sich beispielsweise für bessere Haltungsbedingungen sogenannter Nutztiere oder ein Wildtierverbot im Zirkus. Tierrechtsaktivist*innen kämpfen für die Beendigung der Tierhaltung insgesamt und...Weiterlesen
  • Umwelt- und Klimapolitik von Rechtsaußen: Perspektiven jenseits Deutschlands

    3.12.2024 Seit der zweiten Hälfte der 2010er Jahre kommt es international, sowohl im wissenschaftlichen Feld als auch in der erweiterten Öffentlichkeit, zu einer vermehrten Auseinandersetzung mit den Themen Umwelt- und Klimapolitik von Rechtsaußen. In Deutschland fällt dies mit dem Aufstieg der...Weiterlesen
  • FARN braucht Deine Unterstützung!

    31.10.2024 FARN steht vor einer großen Herausforderung: Wichtige Fördergelder für 2025 sind weggebrochen, und die Weiterfinanzierung ist derzeit nicht gesichert. Ohne zusätzliche Mittel kann die Fachstelle ihre Arbeit gegen rechte Ideologien im Natur- und Umweltschutz nicht fortführen. Als einzige...Weiterlesen
  • Love Nature. Not Fascism. Vol. 3

    Das dritte FARN-Politikfestival an historischem Ort war ein voller Erfolg. 15.10.2024 Das diesjährige Festival der Fachstelle beschäftigte sich nicht nur mit dem Themenkomplex Rechtsextremismus und Naturschutz, sondern auch mit Fragen der Resilienz und Utopie. In verschiedenen Inputs und...Weiterlesen
  • Love Nature - Not Fascism. Vol. 3. Das Politikfestival

    Das FARN-Politikfestival am 3.-6. Oktober 2024 in Nordhessen Unser Politikfestival fällt in eine Zeit, in der Kommunal- und Landtagswahlen in drei Bundesländern in Ostdeutschland die Demokratie auf die Probe stellen. Die Wahlumfragen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sehen antidemokratische...Weiterlesen
  • Herausforderungen und Visionen: Rückblick auf den parlamentarischen Abend von FARN

    11.04.2024 Auf dem parlamentarischen Abend von FARN waren die Gespräche mit Mandatsträger:innen und Vertreter:innen von Naturschutzbund Deutschland, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Naturschutzjugend, Bundesamt für Naturschutz, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend...Weiterlesen
  • „Sind Wandern und Schnitzen jetzt auch rechts?!“ Anregungen für die Gestaltung von demokratischen und respektvollen Naturerfahrungen

    14.03.2024 Die vorherigen Artikel haben gezeigt, inwiefern umwelt- und naturpädagogische Angebote im deutschsprachigen Raum, mitunter ungewollt, Einfallstore dafür sein können, die Welt entlang von Ideologien der Ungleichwertigkeit zu erklären. Das spielt extrem rechten und demokratiefeindlichen...Weiterlesen
  • Nachhaltige Entwicklung und Dekolonialisierung des Wissens: kurze Anmerkungen zur BNE

    13.03.2024 Überblick über BNE Mit der Idee der Gestaltung einer friedlichen und nachhaltigen Gesellschaft haben die Vereinten Nationen 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. Darin finden sich 17 Ziele, die zusammenfassen, in welchen Bereichen eine nachhaltige Entwicklung gestärkt und...Weiterlesen
  • Von der Sehnsucht nach Wildnis zum menschenverachtenden Denken – Anschlussfähigkeit der Wildnispädagogik für extrem rechte Ideologien

    29.02.2024 Die Wildnispädagogik hat in den letzten Jahren in Deutschland an Popularität gewonnen. Ursprünglich in den 1970er Jahren in den USA entstanden profitiert sie vom Wissen indigener Gemeinschaften über das Leben in der Natur (Erxleben 2008, S. 40 f.). Die Gründer Tom Brown und Jon Young...Weiterlesen
  • Natur- und Wildnispädagogik im Wandel: Auf dem Weg zur dekolonisierenden, antirassistischen und inklusiven Naturerfahrung

    29.02.2024 Die Natur- und Wildnispädagogik dient seit etwa einhundert Jahren dazu, Kindern und Jugendlichen den Wert und die Schönheit der natürlichen Welt nahezubringen. Doch wie steht es um die Wurzeln dieser pädagogischen Praxis? In einer Zeit, in der wir uns zunehmend bewusst werden, wie...Weiterlesen
  • Rechtsesoterische Umweltbildung

    29.02.2024 Angebote aus dem Bereich der Umweltbildung oder alternativer Pädagogik leben oft von der Erfahrung von Gemeinschaft, Naturverbundenheit und Besinnung auf alte Erzählungen. Im folgenden Beitrag geht es um die Rückbesinnung einer ganzen Bewegung auf eine vorindustrielle Zeit, in der eine...Weiterlesen
  • Die Renaissance des Wanderns

    © https://pxhere.com/en/photo/1579799
    29.02.2024 Seit ein paar Jahren erlebt das Wandern in der extremen Rechten eine Renaissance. Inzwischen sind Wanderungen ein fester Bestandteil der extrem rechten Lebenswelt. Wer wandert – und warum? Von AfD bis Der Dritte Weg Unter den (extrem) rechten Organisationen, die Wanderungen machen, sind...Weiterlesen
  • „Alternative“ Umweltbildung? Umweltbildungsverständnis der „Alternative für Deutschland“

    29.02.2024 Umweltbildung gilt als Sammelbegriff für verschiedene Konzepte, die das Ziel verfolgen, Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Umwelt zu befähigen (vgl. Bahr 2013, S. 71). Grundlegend dafür ist unter anderem die Vermittlung eines Verständnisses...Weiterlesen
  • Rechte Narrative in der Umweltbildung

    08.02.2024 Umweltbildung ist ein Feld ökologischer Pädagogik, deren Ziel es ist, unsere Umgebung und Natur in ihrer unmittelbaren und politischen Dimension begreifbar zu machen. Dabei bedient sie sich oft der Erfahrungen mit der Natur und dem eigenen Körper. Zumeist wird eine Entfremdung des...Weiterlesen
  • Über den Tellerrand

    18.01.2024 Eingeladen zur 2. internationalen Konferenz „Political Ecologies oft the Far-Right“ (PEFR) machte sich FARN Mitte Januar 2024 auf den Weg nach Schweden. Bereits die erste internationale Konferenz fand vor vier Jahren in dem Land statt. Nach einer etwas beschwerlichen Anreise erreichte...Weiterlesen
  • Anti-Atom-Ikone am rechten Rand

    01.06.2023 Holger Strohm gilt als einer der Pioniere der Anti-AKW-Bewegung in Deutschland und wurde mehrfach für Nobelpreise nominiert. Bekannt wurde er vor allem für seinen Bestseller „Friedlich in die Katastrophe.“ 1971 geschrieben, soll das Buch von 80 Verlagen abgelehnt worden sein. 1973 wurde...Weiterlesen
  • Verschwörungserzählungen im Geiseltal

    28.03.2023 Es ist ein warmer Frühlingssamstag, Mitte März. Um die zweihundert Interessierte haben sich in der ehemaligen Zentralwerkstatt der Braunkohleindustrie im sachsen-anhaltinischen Geiseltal versammelt. Sie sind der Einladung zum Kongress „Herausforderung Klimawandel“ gefolgt. Allerdings...Weiterlesen
  • Neuer FARN-Workshop! Aktiv gegen rechte Landnahme in der Landwirtschaft

    In den letzten Jahren mehren sich Berichte von völkischen und esoterischen Siedlungsprojekten, die Einfluss auf ökologische Anbauverbände und die biologische Lebensmittelwirtschaft nehmen wollen. Hinter der Fassade der naturnahen Landwirtschaft steckt ein antidemokratisches Weltbild und es wird...Weiterlesen
  • Aus der Praxis: Die Feuerbohne – ein alternativer Bioladen

    14.02.2023 In diesem Text wollen wir von unseren Erfahrungen und unserer Praxis in einem nicht ganz so typischen Bioladen-Kollektiv berichten. Die Feuerbohne ist ein kleiner Kiezladen im Herzen von Berlin-Neukölln mit Vollsortiment auf einer Verkaufsfläche von cirka 40 Quadratmetern. Eröffnet vor...Weiterlesen
  •  
  • 1 von 5
  • nächste Seite ›
  • Spenden
  • Downloads
  • Presse
  • NaturFreunde Deutschlands
  • Naturfreundejugend

Eine gemeinsame Fachstelle der

Logo der NaturFreunde Deutschlands
Naturfreundejugend Logo

 

Logo der Initiative Transparente Zivilgesellschaft
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Transparenz
  • Presse
  • Twitter
  • Facebook
  • Mastodon
  • Bluesky
  • Instagram