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Braunes Gemüse - die esoterischen und völkischen Wurzeln der ökologischen Landwirtschaft

Die moderne industrielle Landwirtschaft stand ganz am Anfang, als bereits über ihre negativen Folgen gestritten wurde. Zwar wuchs die Produktivität, die Erträge stiegen, so dass Hunger bald nicht mehr Folge absoluten Mangels, sondern der ungleichen gesellschaftlichen Verteilung war. Aber der Chemiker Justus von Liebig warnte bereits 1840, dem Boden würden wertvolle Mineralien entzogen, was die Fruchtbarkeit vermindere. Um einen Ausgleich zu schaffen, müssten diese Substanzen, insbesondere Stickstoff, wieder auf die Äcker gebracht werden. Liebig plädierte für Kunstdünger.

Karl Marx und Friedrich Engels verfolgten die Debatte aufmerksam. Sie stellten den gesellschaftlichen Zusammenhang her. „Große Industrie und industriell betriebene große Agrikultur wirken zusammen. Wenn sie sich ursprünglich dadurch scheiden, dass die erste mehr die Arbeitskraft des Menschen, letztere mehr direkt die Naturkraft des Bodens verwüstet und ruiniert, so reichen sich später im Fortgang beide die Hand, in dem das industrielle System auf dem Land auch die Arbeiter entkräftet, und Industrie und Handel ihrerseits der Agrikultur die Mittel zur Erschöpfung des Bodens verschaffen“, schrieb Marx in seinem Hauptwerk (Marx 2013, S. 80). Seine Schlussfolgerung lautete: „Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter“ (ebd., S. 530).

Die Lebensreformbewegung griff das Thema wieder auf, aber mit anderen Motiven. Die Probleme der Landwirtschaft wurden aufgrund der klein- und bildungsbürgerlichen Positionen und Weltsichten ihrer Vertreter*innen als Folge der modernen Zivilisation aufgefasst, der sie eine vorindustrielle idyllische Ständeordnung entgegenhielten. Diese erste Umweltbewegung in Deutschland sorgte sich um die Zukunft der „germanischen Rasse“: Die Deutschen würden in den Städten aussterben und auf dem Land durch polnische Saison- und Wanderarbeiter*innen ersetzt. Die völkischen Ideolog*innen hetzten gegen „jüdischen Wucher“, der die Landwirt*innen ruiniere. Die Losung lautete „Zurück zur Natur“, Erhalt deutschen Bauerntums als gesundem Kern von „Volk“ und „Rasse“, eine Rückkehr von der Stadt auf die „heimatliche Scholle“, um den Zusammenhang von „Blut und Boden“ wiederherzustellen.

Aus solchen völkisch-esoterischen Milieus entstand der ökologische Landbau. Seine Vertreter*innen (fast ausschließlich Männer) griffen dennoch auf ihre verquere Weise durchaus reale Probleme und seriöse Erkenntnisse auf: einerseits Erosion, nachlassende Bodenfruchtbarkeit, sinkende Erträge, schlechtere Qualität von Nahrung sowie der Einsatz von immer mehr Dünger und Pestiziden aus Chemiefabriken, andererseits um 1900 die Entstehung der Agrarbiologie, die erklärte, wie Bodenfruchtbarkeit mit Bodenorganismen zusammenhängt. Außerdem veränderte 1912 die Entdeckung der Vitamine die Ernährung (Treitel 2017, S. 7, S. 170; Vogt 2007, S. 9 ff.).

1893 gründeten Lebensreformer*innen aus Berlin die Obstbaukolonie Eden bei Oranienburg, deren Produkte heute in jedem Reformhaus zu finden sind. Eden zählt zu den wenigen Projekten, die wirtschaftlich überlebten, während viele andere scheiterten, weil ihre Bewohner*innen wenig von Landwirtschaft verstanden. In Eden lebten Verfechter*innen einer Ernährungs- und Landwirtschaftsreform im Sinne völkisch-rassistischer Erneuerung wie Gustav Simons und Richard Bloeck, die die Pionier*innen des ökologischen Landbaus beeinflussten (Staudenmaier 2019, S. 17; Treitel 2017, S. 160, S. 171; Bierl 2012, S. 166 ff.).

Dazu zählt Ewald Könnemann, der als Gründervater gilt, und eine Zeitlang in Eden lebte. Er wollte vor allem den chemischen Dünger verbannen. Könnemann war völkisch orientiert, gründete 1928 die Arbeitsgemeinschaft Natürlicher Landbau und übernahm später die Herausgabe der Zeitschrift Bebauet die Erde, die rassenhygienische Positionen vertrat (Staudenmaier 2019, S. 17 ff.; Treitel 2017, S. 172 ff.; Vogt 2007, S. 15 ff.). Der Landwirt Wilhelm Büsselberg entwickelte einen Ansatz, den er „biologisch-organisch-heroisch“ nannte. Er forderte den Einsatz von Gründünger und Kompost sowie die Verwendung eigenen Saatguts und warnte vor tiefem Pflügen des Bodens. Sein Ziel war eine „rassisch reine und gesunde Bauernschaft“. Im Januar 1930 durfte Büsselberg seine Ideen Hitler persönlich vortragen. 1936 ernannte ihn sein Mentor, der Nürnberger Gauleiter Julius Streicher, zum Direktor eines neuen „Forschungsinstituts für Natürliche Landwirtschaft“ (Staudenmaier 2019, S. 9).

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft (BDW) geht auf Rudolf Steiner zurück, der die Anthroposophie schuf, eine esoterische Glaubensrichtung mit rassistischen und antisemitischen Tendenzen (Bierl 2005). Steiner hielt 1924 Vorträge vor 60 Landwirt*innen auf Gut Koberwitz bei Breslau. Unter seinen Anhänger*innen waren Verwalter*innen, Pächter*innen und Eigentümer*innen großer Güter, Adelige und gut vernetzte Politiker*innen. Dazu gehörte Georg Michaelis, ehemaliger Reichskanzler, kein Anthroposoph, aber zuverlässiger Unterstützer der BDW (Treitel 2017, S. 187). Der Eigentümer von Koberwitz, Carl von Keyerslingk, hatte für das Kriegsministerium gearbeitet. Er war Miteigentümer der Firma Vom Rath, Schöller & Skene AG, einer der größten Agrarfirmen des Landes.

Im Januar 1934 verbürgte sich Michaelis in einem Gespräch zwischen dem „Führerstellvertreter“ Rudolf Hess und Erhard Bartsch, dem führenden BDW-Funktionär, und dessen engstem Mitarbeiter Franz Dreidax für die Anthroposoph*innen (Troßbach 2021, S. 14). Damit war ein Grundstein für die Kollaboration gelegt, einige BDW-Funktionäre pflegten zeitweise einen „hohen Grad an Nähe“ zu NS-Vertretern (ebd., S. 12). Bartsch versicherte 1937, „dass sich die führenden Männer der Demeter-Bewegung rückhaltlos mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen dem nationalsozialistischen Deutschland zur Verfügung gestellt haben“ (ebd., S. 19).

Zwar genossen alle diese Ansätze die Unterstützung von Hess, Streicher, Landwirtschaftsminister Richard Walter Darré oder dem SS-Führer Heinrich Himmler. Allerdings brauchte das NS-Regime für einen rassistischen Eroberungskrieg den maximalen Output einer modernen kapitalistischen Ökonomie, demnach auch einer industriellen Landwirtschaft. Deshalb blieb die Haltung des Regimes ambivalent. Büsselberg wurde eine Sabotage der Ertragssteigerung vorgeworfen, Könnemanns Modelldorf scheiterte und er wurde wegen Betrugs angeklagt (Staudenmaier 2019, S. 13, S. 23).

Der Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise in Landwirtschaft und Gartenbau e.V. wurde nach dem Abgang von Hess 1941 verboten. Unter den Fittichen der SS konnten die Anhänger*innen Steiners allerdings weiterarbeiten. In diese Phase fällt die Beteiligung an NS-Verbrechen, etwa an der Planung der „Germanisierung“ von besetzten Gebieten in Osteuropa oder an Experimenten in der Kräuterplantage des KZ Dachau, wo Hunderte von Häftlingen ermordet wurden (Troßbach 2021, S. 34 ff.; Seidl 2008; Jacobeit/Kopke 1999).

Während Lebensreform und Esoterik den Hintergrund des Ökolandbaus in Deutschland bildeten, waren es in Großbritannien Naturwissenschaftler*innen, die das „organic farming“ entwickelten, eine Landwirtschaft, die die Umwelt schonen sollte und heute weltweit zu finden ist. Allerdings finden sich auch in der britischen Bewegung Bezüge zur Neoromantik, zum Mystizismus und zur faschistischen Rechten, die ihrerseits solche Ideen propagandistisch aufgriffen (Barton 2018, S. 3, S. 19 ff.; Lockeretz 2007, S. 5). Wichtige Grundlagen entstammten einem kolonialen Kontext. Die britische Verwaltung in Indien sorgte sich um die Agrarproduktion und richtete Stationen ein, auf denen etwa Albert Howard in jahrzehntelanger Feldforschung wichtige Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Bodens, das Wirken von Mikroorganismen sowie Kompost und Humus gewann (Barton 2018, S. 17 ff.; Treitel 2017, S. 15; Vogt 2007, S. 25 ff.). Howard allerdings wies die BDW als unwissenschaftlich und esoterisch zurück (Barton 2018, S. 39 ff.)

In Deutschland und Österreich konnten die Mitläufer*innen und Täter*innen aus dem Ökolandbau ihre Tätigkeit nach 1945 fortsetzen. Eine kritische Aufarbeitung fand nicht oder nur zögerlich statt oder als Reaktion auf öffentliche Kritik. In der Anthroposophie waren es die Redaktion der Flensburger Hefte (Flensburger Hefte 1991) sowie Uwe Werner (Werner 1999, S. 82 ff.), die die Kollaboration problematisierten. Die meisten Arbeiten stammen jedoch von Nichtanthroposoph*innen (Troßbach, Seidl, Jacobeit/Kopke, Staudenmaier), während etwa in einer Publikation der gemeinnützigen Stiftung Ökologie & Landbau von 2002 die Porträts über die Pionier*innen fast keine oder nur verharmlosende Hinweise enthalten. So heißt es über Franz Lippert lapidar, er habe gemeint, die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise „auch mit Hilfe der NS-Machthaber verbreiten zu können. So leitete er die Heil- und Gewürzkräuter-Versuchsanlagen im KZ Dachau“ (Schaumann et al. 2002, S. 137).

In Westdeutschland sammelten sich alte Nazikader und Kollaborateur*innen der Lebensreform und des Ökolandbaus im „Weltbund zum Schutz des Lebens“, in der „Gesellschaft Boden und Gesundheit“ oder der „Internationalen Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung e.V. (IVG)“. Charakteristisch war die eugenische Komponente, die Warnung vor „Zivilisationskrankheiten“, die zur Degeneration und zum Untergang der weißen Rasse führen würden (Treitel 2017, S. 251 ff.). Noch 1985 brachte die Fraktion der Grünen im Bundestag einen Antrag ein, in dem Vollwertkost propagiert wurde, um Zivilisationskrankheiten und Symptome der Degeneration zu vermeiden (ebd., S. 277). Die Dominanz der Rechten schwand jedoch, weil sich die neue Umweltbewegung als „links“ verstand und aus der Gegenkultur der 1968er speiste. Dabei gab es allerdings keine Skrupel, mit Nazis zu kooperieren, etwa dem Biobauern Baldur Springmann. Das änderte sich erst, als antifaschistische Linke solche Zusammenhänge ab 1990 unter dem Begriff Ökofaschismus kritisierten (Wölk 1991; Wölk 1992). Während sich heute die AfD als wichtigste Kraft der extremen Rechten antiökologisch positioniert, versucht ein Teil der Nazis sich auf Höfen als naturverbundene Biobäuer*innen zu etablieren (Röpke/Speit 2019).

 

Literatur

Barton, Gregory A. (2018): The Global History of Organic Farming. Oxford: Oxford University Press.
Bierl, Peter (2012): Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn. Hamburg: KVV Konkret.

Bierl, Peter (2005): Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Hamburg: Konkret Literatur Verlag.
Flensburger Hefte (1991): Anthroposophen und Nationalsozialismus, Heft 32. Flensburg: Flensburger Hefte Verlag.
Jacobeit, Wolfgang/Kopke, Christoph (1999): Die Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im KZ. Berlin: Trafo-Verlag Weist.
Lockeretz, William (Hg.) (2007): Organic Farming. An International History. Cambridge, MA: CABI.
Marx, Karl (2013): Das Kapital, Band 1. Dietz Verlag, Berlin.
Röpke, Andrea/Speit, Andreas (2019): Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos. Berlin: Ch. Links Verlag.
Schaumann, Wolfgang/Siebeneicher, Georg E./Lünzer, Immo (2002): Geschichte des ökologischen Landbaus. Bad Dürkheim: Stiftung Ökologie & Landbau.
Seidl, Daniella (2008): „Zwischen Himmel und Hölle“. Das Kommando „Plantage“ des Konzentrationslagers Dachau. München: utzverlag.
Staudenmaier, Peter (2019): The Politics of Organic Agriculture in Interwar Germany. History Conference, Ohio State University 2019, unveröffentlichtes Manuskript.
Treitel, Corinna (2017): Eating Nature in Modern Germany. Food, Agriculture and Environment 1870–2000. Cambridge: Cambridge University Press.
Troßbach, Werner (2021): Im Zeitalter des Lebendigen? Zum Verhältnis der Nähe zwischen Regimevertretern und Exponenten der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise im Nationalsozialismus. Frankfurt: DLG-Verlag.
Vogt, Gunter (2007): The Origins of Organic Farming, in: William Lockeretz (Hg.), Organic Farming. An International History. Cambridge, MA: CABI.
Werner, Uwe (1999): Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus. München: Oldenbourg Verlag.
Wölk, Volkmar (1991): Neue Trends im ökofaschistischen Netzwerk, in: Hethey, Raimund/Kratz, Peter (Hg.): In bester Gesellschaft. Antifa-Recherche zwischen Konservativismus und Neo-Faschismus. Göttingen: Verlag Die Werkstatt.
Wölk, Volkmar (1992): Natur und Mythos. Ökologiekonzeptionen der „Neuen“ Rechten im Spannungsfeld zwischen Blut und Boden und New Age. Duisburg: Duisburger
Institut für Sprach- und Sozialforschung, DISS-Texte Nr. 21.

 

Peter Bierl
Peter Bierl ist Journalist und Autor. Er beschäftigt sich mit den
Themen Nationalsozialismus, Anthroposophie, Esoterik und
Umweltbewegung.

 

Der Artikel ist Teil der Broschüre Grünes Blatt auf braunem Boden.

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