
Die Ende der Neunzigerjahre in Russland entstandene Anastasia-Bewegung verknüpft Esoterik mit ökologischen Ansätzen. Kern der Bewegung ist die Besiedlung ländlicher Räume und die Gründung von sogenannten Familienlandsitzen, deren Fokus auf der Selbstversorgung von Familien liegt. In den Büchern des russischen Autors Vladimir Megre, auf die sich die Anastasia-Bewegung gründet, finden sich antisemitische und verschwörungstheoretische Inhalte. In der Öffentlichkeit wird die Anastasia-Bewegung häufig als Teil der alternativen, ökologisch-esoterischen Aussteiger*Innen-Szene wahrgenommen.
In ihrer Bachelorarbeit beschreibt Anna Rosga die Anastasia-Bewegung und analysiert anhand von leitfadengestützten Expert*inneninterviews die Haltung der Anastasia-Anhänger*innen im Hinblick auf ihre Beziehung zu Natur, Familienbild und Geschlechterrollen, die Idee der "Ahnen", das gesellschaftspolitische Weltbild und ihre Positionierung in Bezug auf die Kritik an rechtsextremen Akteur*innen in der Anastasia-Bewegung.
Der dieser Veröffentlichung zugrundeliegende Text ist als Bachelorarbeit im Kernfach Agrargeschichte an der Universität Kassel entstanden. Wir danken der Autor*in Anna Rosga dafür, dass wir ihre Arbeit auf unserer Webseite veröffentlichen dürfen.