Jump to navigation

Startseite

Suchformular

  • Über FARN
    • Presse
      • FARN in den Medien
    • Referenzen
    • Transparenz
    • Kontakt
    • Spenden
  • Angebote
    • Bildung
    • Beratung
    • Qualifikation
      • Qualifikation zur FARN-Trainer*in
  • Projekte
    • Jugendverbände für Demokratie im Umweltschutz
    • Veränderung ist Mehr wert!
    • Kritische Umweltbildung (KUBI)
    • FARN-Hochschulseminar
    • FARN-Hochschulumfrage
    • Archiv
      • Regionale Netzwerke für Demokratie und Umweltschutz
      • Lernwerkstatt gegen Klimawandelleugnung und rechtsradikale Ökologie
      • Kein Blattbreit der Rechten
      • NaturSchutzRaum
  • Medien
    • Bibliothek
    • FARN-Publikationen
    • Podcast
    • Glossar
    • Downloads
      • Sharepics
  • Aktuelles
    • Nachrichten vom rechten Rand
  • Veranstaltungen

Sie sind hier

  1. Startseite

Rechtsextreme Argumente und Mythen | Zum Thema: Gentechnik

Banner mit der Aufschrift Genfood ist der Menschheit Tod"
© Bündnis90/Die Grünen Baden-Württemberg/Flickr
(CC BY-SA 2.0)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Die NPD spricht sich deshalb für ein Verbot sämtlicher gentechnischer Nahrungs- und Futtermittel aus. Die damit einhergehenden gesundheitlichen und ökologischen Risiken sind nicht kalkulierbar. Unsere Bauern dürfen nicht zu wehrlosen Opfern von Banken, EU-Bürokraten und internationalen Saatgut- und Düngerlieferanten werden, die Abnehmerpreise und verwendetes Saatgut diktieren.“

Wer hat das gesagt?

Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) auf ihrer Webseite (abgerufen am 13.11.2018). Die NPD ist eine rechtsextreme Kleinpartei. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 vertritt sie völkisch-nationalistische Ideologien und gilt als Sammelbecken rechtsextremer Akteur*innen .

Was steckt dahinter?

Die NPD verschreibt sich einem ganzheitlichen Verständnis natürlicher Wirkungszusammenhänge, um die „Heimat“ mitsamt ihren Lebewesen zu schützen. Dieses ganzheitliche Verständnis geht von einer organisch gewachsenen homogenen Volksgemeinschaft aus, die nur im Zusammenhang mit den Tieren und Pflanzen der Umgebung entstehen konnte. Das heißt also, dass die Veränderung eines Teils sich auch auf das Ganze auswirkt.

Eine solche Veränderung wäre dementsprechend der gentechnische Eingriff in die Produktion von Nahrungs- oder Futtermitteln. Die Einschätzung über die nicht kalkulierbaren gesundheitlichen und ökologischen Risiken teilen viele Wissenschaftler* innen und demokratische Natur- und Umweltschutzverbände. Doch bei der NPD kommt noch etwas Anderes hinzu: die Angst vor der Schädigung des „Volkskörpers“. Diese Angst findet sich im rechtsextremen Spektrum immer wieder. Sie geht auf die nationalsozialistische Ideologie von der Schaffung eines neuen Menschen zurück. Mit Euthanasie-Programmen, also dem Mord oder der Sterilisierung von Menschen, die als „unwertes“ Leben bezeichnet wurden, wollten die Nazis das deutsche Volk zu einer „Herrenrasse“ weiterentwickeln. Solche NS-Ideologie-Versatzstücke mit deutlichem Bezug auf sozialdarwinistisches Denken stecken also hinter der Ablehnung von Gentechnik.

Doch das ist nicht alles. In dem angeführten Zitat findet sich auch eine klare Täter-/Opfer-Perspektive. Die „wehrlosen Bauern“ werden zu Opfern der „Banken, EU-Bürokraten und internationalen Saatgut- und Düngerlieferanten“. Es wird auf der einen Seite die EU als supranationale Organisation angegriffen, die dem „deutschen Volk“ und damit dem „deutschen Bauern“ sagt, was sie zu tun haben. Dieser Verlust von Souveränität wird von Rechtsextremen heftig kritisiert und damit auch meist die Europäische Union an sich abgelehnt.

Auf der anderen Seite werden internationale Konzerne und Banken angegriffen, welche die Preise diktieren würden. Diese Kritik ist gerade im Saatgut-Sektor nicht ganz falsch, dennoch steckt dahinter purer Antisemitismus. Börsennotierte Unter nehmen und vor allem Banken werden gemäß antisemitischer Verschwörungsideologien zumeist von jüdischen Menschen geleitet. Insbesondere der Verweis auf die „Internationalität“ deutet auf antisemitisches Denken hin. Denn in diesem Denken wird internationale Kooperation meistens von einer „jüdischen Weltelite“ vorangetrieben, die dafür sorgt, das „deutsche Volk“, aber auch andere europäische Völker, nicht zu großer Macht kommen zu lassen. Und auch dieses Motiv leitet sich direkt aus der NS-Ideologie ab. Damals wurde vor einer „jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung“ gewarnt und zwischen „schaffendem und raffendem Kapital“ unterschieden. Das „schaffende Kapital“ war im Nationalsozialismus unter anderem der bäuerliche Kleinbetrieb, der seine eigene „Scholle“ beackert. Das „raffende Kapital“ hingegen fand sich auf den Finanzmärkten wieder und vermehrte sich durch unehrliche Methoden wie das Eintreiben von Zinsen und Spekulationen.

Die NPD sieht die deutschen Landwirt*innen als Opfer und rechtfertigt mit dieser Opferrolle einen Widerstand gegen die vermeintlichen Täter.

Was lässt sich dem entgegnen?

Zunächst lässt sich gegen eine kritische Hinterfragung von Gentechnik und deren möglichen gesundheitlichen und ökologischen Risiken nichts einwenden. Daher muss das Motiv dahinter deutlich gemacht werden. Es geht der NPD nicht um die Gesundheit aller Menschen, sondern um die Gesundheit und das Fortbestehen eines rassistisch überhöhten „deutschen Volkes“.

Weiter muss die Ablehnung des Einflusses internationaler Banken und Konzerne – bei aller berechtigten Kritik – in diesem rechten Kontext auch beim Namen genannt werden: Es handelt sich um Antisemitismus, der sich auf Verschwörungstheorien bezieht. Die Einteilung der Welt in Täter und Opfer ist schlichtweg nicht so einfach, wie es dargestellt wird.

Der demokratische Natur- und Umweltschutz nimmt eine solidarische Position ein. Er richtet seinen Blick auf die Bäuer* innen im Globalen Süden und thematisiert die neokolonialen Abhängigkeitsverhältnisse, die auch von deutschen Firmen (zum Beispiel Bayer) forciert werden. Er benennt den Zusammenhang von der Verwendung transgenen Saatguts mit dem Einsatz von Agrargiften. Zudem thematisiert er sozioökonomische Aspekte und Teilhaberechte, wie zum Beispiel Veränderungen von Betriebsgrößen und Eigentumsverhältnissen, die sich durch den Anbau von transgenem Saatgut in Ländern des Globalen Südens ergeben.

„Sehr verehrte Damen und Herren Aktionärinnen und Aktionäre. Wenn Sie meinen, Brasilien sei das Land des Gewinnes egal um welchen Preis und auf wessen Kosten, und wenn Sie meinen, dass Sie in unser Land all Ihren Müll, der hier zu nichts mehr taugt, abladen können, dann seien Sie gewiss, dass wir Widerstand leisten werden.“

Rede von Alan Tygel von der brasilianischen Campanha Permanente Contra os Agrotóxicos e Pela Vida auf der Jahreshauptversammlung der Bayer AG am 25. Mai 2018 in Bonn

Der Artikel ist Teil des Leitfadens "Wenn Rechtsextreme von Naturschutz reden – Argumente und Mythen". 

Verwandte Artikel

  • Naturschutz und Kolonialismus: Wildes Land?

    © man-jeep-recreation-bush-africa-stalk-1070231-pxhere.com
    11.12.2024 Da stehe ich nun und staune über die Landschaft, die vor mir liegt: Die fernen Berge in allen Grüntönen, das klare Wasser eines stillen Sees, in dem sich der Himmel spiegelt, und der dunkelgoldene Sonnenuntergang beeindrucken mich. Ich bin im Kaeng-Krachan-Nationalpark, Thailand. Die...Weiterlesen
  • Menschenfeindlichkeit unter dem Deckmantel der Tierschutz- und Tierrechtsarbeit

    © Gerd Altmann/geralt
    5.12.2024 Innerhalb der Tierbewegung existieren vielfältige Organisationen. Tierschützer*innen engagieren sich beispielsweise für bessere Haltungsbedingungen sogenannter Nutztiere oder ein Wildtierverbot im Zirkus. Tierrechtsaktivist*innen kämpfen für die Beendigung der Tierhaltung insgesamt und...Weiterlesen
  • Umwelt- und Klimapolitik von Rechtsaußen: Perspektiven jenseits Deutschlands

    3.12.2024 Seit der zweiten Hälfte der 2010er Jahre kommt es international, sowohl im wissenschaftlichen Feld als auch in der erweiterten Öffentlichkeit, zu einer vermehrten Auseinandersetzung mit den Themen Umwelt- und Klimapolitik von Rechtsaußen. In Deutschland fällt dies mit dem Aufstieg der...Weiterlesen
  • FARN braucht Deine Unterstützung!

    31.10.2024 FARN steht vor einer großen Herausforderung: Wichtige Fördergelder für 2025 sind weggebrochen, und die Weiterfinanzierung ist derzeit nicht gesichert. Ohne zusätzliche Mittel kann die Fachstelle ihre Arbeit gegen rechte Ideologien im Natur- und Umweltschutz nicht fortführen. Als einzige...Weiterlesen
  • Love Nature. Not Fascism. Vol. 3

    Das dritte FARN-Politikfestival an historischem Ort war ein voller Erfolg. 15.10.2024 Das diesjährige Festival der Fachstelle beschäftigte sich nicht nur mit dem Themenkomplex Rechtsextremismus und Naturschutz, sondern auch mit Fragen der Resilienz und Utopie. In verschiedenen Inputs und...Weiterlesen
  • Love Nature - Not Fascism. Vol. 3. Das Politikfestival

    Das FARN-Politikfestival am 3.-6. Oktober 2024 in Nordhessen Unser Politikfestival fällt in eine Zeit, in der Kommunal- und Landtagswahlen in drei Bundesländern in Ostdeutschland die Demokratie auf die Probe stellen. Die Wahlumfragen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sehen antidemokratische...Weiterlesen
  • Herausforderungen und Visionen: Rückblick auf den parlamentarischen Abend von FARN

    11.04.2024 Auf dem parlamentarischen Abend von FARN waren die Gespräche mit Mandatsträger:innen und Vertreter:innen von Naturschutzbund Deutschland, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Naturschutzjugend, Bundesamt für Naturschutz, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend...Weiterlesen
  • „Sind Wandern und Schnitzen jetzt auch rechts?!“ Anregungen für die Gestaltung von demokratischen und respektvollen Naturerfahrungen

    14.03.2024 Die vorherigen Artikel haben gezeigt, inwiefern umwelt- und naturpädagogische Angebote im deutschsprachigen Raum, mitunter ungewollt, Einfallstore dafür sein können, die Welt entlang von Ideologien der Ungleichwertigkeit zu erklären. Das spielt extrem rechten und demokratiefeindlichen...Weiterlesen
  • Nachhaltige Entwicklung und Dekolonialisierung des Wissens: kurze Anmerkungen zur BNE

    13.03.2024 Überblick über BNE Mit der Idee der Gestaltung einer friedlichen und nachhaltigen Gesellschaft haben die Vereinten Nationen 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. Darin finden sich 17 Ziele, die zusammenfassen, in welchen Bereichen eine nachhaltige Entwicklung gestärkt und...Weiterlesen
  • Von der Sehnsucht nach Wildnis zum menschenverachtenden Denken – Anschlussfähigkeit der Wildnispädagogik für extrem rechte Ideologien

    29.02.2024 Die Wildnispädagogik hat in den letzten Jahren in Deutschland an Popularität gewonnen. Ursprünglich in den 1970er Jahren in den USA entstanden profitiert sie vom Wissen indigener Gemeinschaften über das Leben in der Natur (Erxleben 2008, S. 40 f.). Die Gründer Tom Brown und Jon Young...Weiterlesen
  • Natur- und Wildnispädagogik im Wandel: Auf dem Weg zur dekolonisierenden, antirassistischen und inklusiven Naturerfahrung

    29.02.2024 Die Natur- und Wildnispädagogik dient seit etwa einhundert Jahren dazu, Kindern und Jugendlichen den Wert und die Schönheit der natürlichen Welt nahezubringen. Doch wie steht es um die Wurzeln dieser pädagogischen Praxis? In einer Zeit, in der wir uns zunehmend bewusst werden, wie...Weiterlesen
  • Rechtsesoterische Umweltbildung

    29.02.2024 Angebote aus dem Bereich der Umweltbildung oder alternativer Pädagogik leben oft von der Erfahrung von Gemeinschaft, Naturverbundenheit und Besinnung auf alte Erzählungen. Im folgenden Beitrag geht es um die Rückbesinnung einer ganzen Bewegung auf eine vorindustrielle Zeit, in der eine...Weiterlesen
  • Die Renaissance des Wanderns

    © https://pxhere.com/en/photo/1579799
    29.02.2024 Seit ein paar Jahren erlebt das Wandern in der extremen Rechten eine Renaissance. Inzwischen sind Wanderungen ein fester Bestandteil der extrem rechten Lebenswelt. Wer wandert – und warum? Von AfD bis Der Dritte Weg Unter den (extrem) rechten Organisationen, die Wanderungen machen, sind...Weiterlesen
  • „Alternative“ Umweltbildung? Umweltbildungsverständnis der „Alternative für Deutschland“

    29.02.2024 Umweltbildung gilt als Sammelbegriff für verschiedene Konzepte, die das Ziel verfolgen, Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Umwelt zu befähigen (vgl. Bahr 2013, S. 71). Grundlegend dafür ist unter anderem die Vermittlung eines Verständnisses...Weiterlesen
  • Rechte Narrative in der Umweltbildung

    08.02.2024 Umweltbildung ist ein Feld ökologischer Pädagogik, deren Ziel es ist, unsere Umgebung und Natur in ihrer unmittelbaren und politischen Dimension begreifbar zu machen. Dabei bedient sie sich oft der Erfahrungen mit der Natur und dem eigenen Körper. Zumeist wird eine Entfremdung des...Weiterlesen
  • Über den Tellerrand

    18.01.2024 Eingeladen zur 2. internationalen Konferenz „Political Ecologies oft the Far-Right“ (PEFR) machte sich FARN Mitte Januar 2024 auf den Weg nach Schweden. Bereits die erste internationale Konferenz fand vor vier Jahren in dem Land statt. Nach einer etwas beschwerlichen Anreise erreichte...Weiterlesen
  • Anti-Atom-Ikone am rechten Rand

    01.06.2023 Holger Strohm gilt als einer der Pioniere der Anti-AKW-Bewegung in Deutschland und wurde mehrfach für Nobelpreise nominiert. Bekannt wurde er vor allem für seinen Bestseller „Friedlich in die Katastrophe.“ 1971 geschrieben, soll das Buch von 80 Verlagen abgelehnt worden sein. 1973 wurde...Weiterlesen
  • Verschwörungserzählungen im Geiseltal

    28.03.2023 Es ist ein warmer Frühlingssamstag, Mitte März. Um die zweihundert Interessierte haben sich in der ehemaligen Zentralwerkstatt der Braunkohleindustrie im sachsen-anhaltinischen Geiseltal versammelt. Sie sind der Einladung zum Kongress „Herausforderung Klimawandel“ gefolgt. Allerdings...Weiterlesen
  • Neuer FARN-Workshop! Aktiv gegen rechte Landnahme in der Landwirtschaft

    In den letzten Jahren mehren sich Berichte von völkischen und esoterischen Siedlungsprojekten, die Einfluss auf ökologische Anbauverbände und die biologische Lebensmittelwirtschaft nehmen wollen. Hinter der Fassade der naturnahen Landwirtschaft steckt ein antidemokratisches Weltbild und es wird...Weiterlesen
  • Aus der Praxis: Die Feuerbohne – ein alternativer Bioladen

    14.02.2023 In diesem Text wollen wir von unseren Erfahrungen und unserer Praxis in einem nicht ganz so typischen Bioladen-Kollektiv berichten. Die Feuerbohne ist ein kleiner Kiezladen im Herzen von Berlin-Neukölln mit Vollsortiment auf einer Verkaufsfläche von cirka 40 Quadratmetern. Eröffnet vor...Weiterlesen
  •  
  • 1 von 5
  • nächste Seite ›
  • Spenden
  • Downloads
  • Presse
  • NaturFreunde Deutschlands
  • Naturfreundejugend

Eine gemeinsame Fachstelle der

Logo der NaturFreunde Deutschlands
Naturfreundejugend Logo

 

Logo der Initiative Transparente Zivilgesellschaft
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Transparenz
  • Presse
  • Twitter
  • Facebook
  • Mastodon
  • Bluesky
  • Instagram