Klimawahn, Klimalüge, Klimahysterie…
Die Liste ließe sich noch um zahlreiche weitere Wortschöpfungen ergänzen. Letztendlich haben alle diese Begriffe die gleiche Funktion: die Diskreditierung der Klimawissenschaft, der Klimapolitik und nicht zuletzt von Menschen, die sich für mehr Klimaschutz oder Klimagerechtigkeit einsetzen.
Wahlweise ist in der Argumentation von Klimawandelleugner*innen oder Skeptiker*innen die Forschung zum menschengemachten Klimawandel von dubiosen Eliten bezahlt und daher eine Lüge oder man befinde sich in einem krankhaften „Wahn“ oder verfalle in eine „Hysterie“ und folge einer „Klimareligion“. Neonazis behaupten sogar verschwörungsideologisch, es werde nur vom Klimawandel gesprochen, um einen durch Flucht und Migration hervorgerufenen „Bevölkerungsaustausch“ zu steuern.
Die Vorwürfe mögen aus rationaler Sicht absurd wirken, aber sie wirken. Populistische Angriffe und Desinformation haben im umkämpften Themenfeld der Klimakrise eine lange Tradition von fossiler Industrie bis hin zu extrem rechten und wirtschaftsliberalen Akteur*innen und können auf weltweite Netzwerke mit ordentlicher Finanzierung zurückgreifen. Ob nun der menschengemachte Klimawandel komplett geleugnet, ein wenig angezweifelt oder ein Handeln als zu spät und daher sinnlos angesehen wird – mit solchen Begriffen wird versucht, eine dringend notwendige sozial-ökologische Transformationspolitik zu verhindern.