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  1. Startseite

Wenn extreme Rechte über Klima reden: Compact-Konferenz „Gegen den Klimawahn“

© YouTube (Screenshot)

28.11.2019 | „Mit Fakten nüchtern Leute aufklären“, das geschehe hier, kommentiert Jürgen Elsässer den ersten Vortrag auf der „Konferenz gegen den Klimawahn“ des extrem rechten und verschwörungsideologischen Querfront-Magazins Compact. Zuvor hat Michael Limburg vom sogenannten „EIKE-Institut“ eine halbe Stunde lang Grafiken an die Wand geworfen, die wahlweise belegen sollen, dass es keine globale Erderwärmung gibt oder schon immer gegeben hat. Elsässer wirkt zu frieden.

Dieses Jahr hat Compact nach Magdeburg eingeladen. Rund 270 Teilnehmer*innen sind dem Ruf gefolgt, haben 70 Euro hingeblättert, um einen Tag lang den Monologen von acht Männern zu lauschen und dabei Filterkaffee in Pappbechern für 2,50 Euro zu schlürfen. Denn im Teilnahmebeitrag enthalten ist tatsächlich nur der Eintritt. Es gibt keinen Ablaufplan, geschweige denn eine Tagungsmappe. Snacks und Mittagessen kosten extra. Hier wird gut Geld eingenommen.

Es geht nicht ums Klima

Mein Sitznachbar fragt mich, ob denn auch Höcke käme, schließlich hänge da ein großes Plakatbild von ihm. Eine andere Person betont, wie mutig alle seien, die sich hier her getraut hätten, wegen „der Antifa“ vor der Tür. Ob sie bei ihrer Anreise behindert worden sei, frage ich. Nein, sie sei gut angekommen. Die Veranstaltung würde ja auch von der Polizei abgeschirmt. Und die Demonstration sei weiter weg.

Als Nächster darf Holger Strohm, Pionier der Anti-AKW-Bewegung, seine antisemitischen Verschwörungsgedanken über Greta Thunberg, Fridays for Future (FFF) und die CO2-Steuer kundtun. Der Tenor: Reichtum wird durch die Klimapolitik neu verteilt, das sei „ein riesiges Geschäftsmodell“ und habe mit Umweltschutz nichts zu tun. Über die CO2-Steuer solle die Bevölkerung ausgeraubt werden und hinter Fridays for Future stünden eine PR-Agentur, die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung und – natürlich – George Soros.

Rechtsrockgitarrist Oliver Hilburger ist als Gewerkschaftler geladen. Er wettert gegen die Regierung, den DGB, eine pluralistische Gesellschaft sowie Elektromobilität. Er möchte „aus Parlament, Straßen, Köpfen und Betrieben eins machen“. Standing Ovations.

Rechtes Netzwerken im Schatten des Aluhuts

Das Ganze mag auf den ersten Blick wie eine amüsante Aluhutveranstaltung wirken, aber für die extreme Rechte geht es um mehr: Hier wird genetzwerkt. In der ersten Reihe vor der Bühne sitzen Neue Rechte, AfDler und Identitäre Bewegung nebeneinander. Immer wieder wird zwischendurch der Saal eilig in Kleingruppen verlassen. In der Pause werden die Gespräche an die Bar oder nach draußen verlagert.

Losgelöst davon sitzen Compact-Fans, Querfrontschwurbler*innen und AfD-Wähler*innen auf ihren 70-Euro-Plätzen. Das ein oder andere Poggenburg- oder Sellner-Selfie ist durchaus drin.

Um online einen Hochglanzeindruck zu gewährleisten, filmen diverse Kameras den Saal von allen Seiten. Zwei Fotografen laufen kontinuierlich hin und her und fotografieren Redner und Publikum.

Anti-Aging Hoffnung Chris Ares

Man habe „Großes“ vor, mit Compact, sagt Elsässer. Man wolle „die Walze gegen das Volk stoppen“. Standing Ovations.

Zu diesem Vorhaben gehört auch, dass der extrem rechte Hip-Hopper Christoph Aljoscha Zloch (Pseudonym Chris Ares) einen Preis verliehen bekommt. Weil der Saal aber zu großen Teilen Ü50 ist und keine Ahnung von Hip-Hop hat, ist es Martin Sellners (Identitäre Bewegung Österreich) Aufgabe zu erklären, wer Chris Ares ist. Sein Schwert sei das Wort. Als würde von einer jungen Millenium-Männlichkeit doch etwas mehr körperliche Wehrhaftigkeit erwartet, fügt Sellner hinzu, dass man Zloch aber auch ansehe, dass er auf dem Schlachtfeld in jedem Fall in der ersten Reihe stehen würde.

Das überzeugt. Der Saal applaudiert. Zloch wird gefeiert. Und er ist wichtig:

Fridays for Future oder auch Extinction Rebellion schaffen etwas, wovon Elsässer und Co träumen: Junge Massen gehen auf die Straße und demonstrieren. Nur eben nicht für völkischen Rassismus und Antifeminismus. Schon vor Wochen hatte Elsässer online zehn Freikarten für die Compact-Konferenz für unter 18-Jährige angeboten. Ohne Erfolg, verrät der Blick in den alternden Saal.

Anschließend sprudelt aus Gerhard Wisnewski, Publizist und Verschwörungstheoretiker, der Adultismus nur so heraus: Junge Menschen seien gar nicht in der Lage, die Geschehnisse zu reflektieren, es brauche aufklärende Eltern. FFF sei daher in jedem Fall gesteuert (Spoiler: von Angela Merkel).

CO2 sei ein „politisches Gas“, um die Menschheit zu kontrollieren. Es brauche „mehr Grenzen“ gegen diese „Schuldherrschaft“. Grenzen zwischen „Jung und Alt“ zum Beispiel: Es gehe nicht, dass die Jüngeren den Älteren sagen, was zu tun sei. Standing Ovations. Grenzen zwischen „Mann und Frau“ seien wichtig und „natürliche Familienstrukturen“. Standing Ovations. Elsässer wirkt zufrieden.

Am Ende des Tages werden zwanzig Auserwählte ein gemeinsames Abendessen einnehmen. Mein Sitznachbar und ich sind nicht eingeladen.

Cato Coen

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