Jump to navigation

Startseite

Suchformular

  • Über FARN
    • Presse
      • FARN in den Medien
    • Referenzen
    • Transparenz
    • Kontakt
    • Spenden
  • Angebote
    • Bildung
    • Beratung
    • Qualifikation
      • Qualifikation zur FARN-Trainer*in
  • Projekte
    • Jugendverbände für Demokratie im Umweltschutz
    • Veränderung ist Mehr wert!
    • Kritische Umweltbildung (KUBI)
    • FARN-Hochschulseminar
    • FARN-Hochschulumfrage
    • Archiv
      • Regionale Netzwerke für Demokratie und Umweltschutz
      • Lernwerkstatt gegen Klimawandelleugnung und rechtsradikale Ökologie
      • Kein Blattbreit der Rechten
      • NaturSchutzRaum
  • Medien
    • Bibliothek
    • FARN-Publikationen
    • Podcast
    • Glossar
    • Downloads
      • Sharepics
  • Aktuelles
    • Nachrichten vom rechten Rand
  • Veranstaltungen

Sie sind hier

  1. Startseite

Rechtsextreme Argumente und Mythen | Zum Thema: Regionale Wirtschaftskreisläufe

Verkaufsstand mit Honig und Blumen
© Larissa Donges/Naturfreundejugend

 

 

 

 

 

 

 

 

„Raumgebundene Volkswirtschaft
Ziel der Partei DER DRITTE WEG ist die Verstaatlichung sämtlicher Schlüsselindustrien, Betrieben der allgemeinen Daseinsfürsorge, Banken, Versicherungen sowie aller Großbetriebe. Zur Wiederherstellung der Selbstversorgung Deutschlands mit Grundnahrungsmitteln ist die Eigenwirtschaft von Einzel- und Familienbetrieben sowie Landwirtschaft im besonderen Maße zu fördern.“

Wer hat das gesagt?

Die Partei Der Dritte Weg schreibt dies in ihrem 10-Punkte- Programm. Der Dritte Weg ist eine rechtsextreme neonazistische Kleinpartei, die nach eigener Aussage seit ihrer Gründung im Jahr 2013 für einen „deutschen Sozialismus“ mit ökologischem Schwerpunkt eintritt.


Was steckt dahinter?

Die wirtschaftspolitische Forderung nach der Verstaatlichung „sämtlicher Schlüsselindustrien, Betrieben der allgemeinen Daseinsfürsorge, Banken, Versicherungen sowie aller Großbetriebe“ könnte zunächst von jeder sozialistischen Partei oder Gruppierung stammen oder als Hommage an den real existierenden Sozialismus in der DDR gelten. Doch entgegen sozialistischen Idealen einer internationalen Ausrichtung von Politik bezieht sich die Partei Der Dritte Weg nur auf Deutschland und die deutsche Volkswirtschaft. Dementsprechend treten sie und andere rechtsextreme Gruppierungen gerne für einen „Deutschen Sozialismus“ oder „nationalen Sozialismus“ ein. Die semantische Nähe zum Nationalsozialismus ist dabei bewusst gewählt.

Dem Parteinamen entsprechend fordert der „Dritte Weg“ einen Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Dabei soll nicht alles vereinheitlicht werden, sondern jede*r Einzelne gefordert und gefördert werden, um „die größtmögliche Schaffenskraft für das gesamte Volk zu erreichen“.

Hinter dem Konzept der „raumgebundenen Volkswirtschaft“ steckt eine Abkehr oder ein komplettes Zurückdrehen der Globalisierung. Deutschland soll in der Lage sein, sich ohne Abhängigkeiten von anderen Staaten selbst zu versorgen. Dieser Anspruch bezieht sich auf Energieversorgung, Ressourcen und Nahrungsmittel. Aus extrem rechter Perspektive ist die Abhängigkeit von ausländischen Staaten, Firmen oder Banken ein unhaltbarer Zustand. Die Einflüsse von außen auf das Leben des „deutschen Volks“ soll daher auf ein Minimum reduziert werden. In der Vorstellung eines überhöhten Volksgedankens braucht Deutschland ohnehin keine Hilfe von anderen.

Ein wichtiger Bestandteil der „raumgebundenen Volkswirtschaft“ ist die Förderung von Einzel- und Familienbetrieben sowie einer bäuerlichen Landwirtschaft. Die Ablehnung internationaler Konzerne und Großbetriebe lässt sich mit kapitalismuskritischem und dabei antisemitischem Denken erklären. Die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe und bäuerlicher Landwirtschaft erklärt sich aus der ideologischen Nähe zum „Blut und Boden“-Mythos. Die Agrarpolitik im NS-Regime unter Führung von Reichsernährungsminister Walther Darré (1895–1953) sah eine Umstrukturierung zu einer ökologischen und kleinbäuerlichen Landwirtschaft vor, in der die Menschen durch ihre Abstammung den Bezug zum Boden deutlich spüren und die Früchte der „eigenen Scholle“ und des „deutschen Bodens“ auch gut für das „deutsche Volk“ seien. Da sich Rechtsextreme generell sehr um die umweltschädlichen Einflüsse auf die „Volksgesundheit“ sorgen, bietet sich die Art der Landwirtschaft als ökologisch und „natürlich“ gut an.

Insgesamt kann das Konzept der Partei Der dritte Weg wohl in Anlehnung an den berühmten Spruch der Umweltbewegung der 70er-Jahre „think global, act local“ (global denken, lokal handeln) mit „think local, act local“ (lokal denken, lokal handeln) beschrieben werden.


Was lässt sich dem entgegnen?

Die Originalversion der Umweltbewegung hat nichts an Aktualität verloren: „think global, act local“. Jegliche positiven Elemente einer Orientierung auf regionale Wirtschaftskreisläufe laufen ohne die globale Perspektive ins Leere. Abgesehen davon würden mit dem Konzept der „raumgebundenen Volkswirtschaft“ auch alle Vorteile eines globalisierten Austauschs von Waren und Ideen sowie der Bewegungsfreiheit von Menschen verloren gehen.

Die Forderungen nach Verstaatlichungen, regionaler Orientierung und bäuerlicher Landwirtschaft mögen für manche unterstützenswert klingen. Das sind sie aber nicht, wenn sie die Grundlage eines völkischen Staates sein sollen. Daher sollten stets die Motive von Maßnahmen hinterfragt und in einem solchen Fall abgelehnt werden.

Ein demokratischer Natur- und Umweltschutz hält an dem Slogan „think global, act local“ fest. Die Akteur*innen machen deutlich, dass lokales Handeln nicht auf das Wohl einiger weniger abzielt, sondern stets die Weltgemeinschaft und die gesamte Welt als lebenswerten Ort im Blick hat. Das Eintreten für Regionalität begründet sich hier über die Reduzierung von klimaschädlichen CO2-Emissionen und Ressourcenverbrauch.

„Die eskalierende Klimakrise ruft nach lokalen Lösungen und regionalen Wirtschaftskreisläufen, denn wir können es uns schon alleine klimabedingt schlicht und einfach nicht mehr leisten billigste Wegwerfkonsumgüter in Containerschiffen um die Welt zu jagen.“
Smitha Francis, Lila Cabarello, Cédric Durand, 5.9.2017 in de.rosalux.eu/publikationen/globale-progressive-industriepolitk-eine-alternative-fuer-mehr-gerechtigkeit/

Der Artikel ist Teil des Leitfadens "Wenn Rechtsextreme von Naturschutz reden – Argumente und Mythen".  

Verwandte Artikel

  • Positionen völkischer und rechtspopulistischer Parteien zur Landwirtschaft

    © isso.media
    08.02.2023 Viele gehen gerne in Bioläden und kaufen Nahrungsmittel mit Siegeln, die ökologisches und nachhaltiges Essen versprechen. Damit wollen sie die Natur schützen und gesundes Essen erwerben. Manche erhoffen sich auch, einen kleinen Beitrag für eine gerechtere und solidarische Gesellschaft zu...Weiterlesen
  • Ausbeutung und Rassismus auf deutschen Feldern – der Alltag osteuropäischer Saisonarbeitskräfte

    31.01.2023 Osterwochenende 2020. Fast 2.000 Menschen drängen sich im Wartebereich des Flughafens im rumänischen Cluj. Während im Zuge der Corona-Pandemie in ganz Europa Ausgangsbeschränkungen und die Schließung ganzer Wirtschaftszweige den Alltag bestimmen, werden immer mehr Menschen an den kleinen...Weiterlesen
  • Heilsteine und Reichsbürgerideologie. Besuch auf einer Esoterikmesse

    30.01.2023 An einem nasskalten Januarsonntag vor einem Leipziger Veranstaltungshaus fallen mir die gelben Schilder der „Naturheiltage & Esoterikmesse“ sofort ins Auge. Drinnen präsentieren gut 30 Aussteller*innen ihre Produkte. Angeboten werden Klangschalen, Aktivwasser mit Lichtmodul,...Weiterlesen
  • Grüne Schale und brauner Kern – Rechte Ökolog*innen, natürliches Heilwissen und völkisch-esoterische Siedler*innen

    © isso.media
    24.01.2023 Im Zuge der Anti-Corona-Proteste hat sich eine bunte Misstrauensgemeinschaft aus Querdenker*innen, Impfunwilligen, Esoterikfaszinierten, Verschwörungsgläubigen und Naturheilkundefans gebildet. Die Ereignisse der vergangenen Jahre haben auch die Verbreitung einer „Conspirituality“, einer...Weiterlesen
  • Rechtsesoterische Online-Netzwerke der Anastasia-Bewegung

    © isso.media
    18.01.2023 „Glaubt’s nicht, was die euch da draußen sagen, ich hab’ noch kein einziges Thema gefunden, wo sie uns nicht belügen“ – Ricardo Leppe weiß, wo der weiße Hase aus der verschwörungsideologischen Szene hinlaufen muss, denn er befindet sich schon längst im rabbit hole eben dieser. Seinem...Weiterlesen
  • Braunes Gemüse - die esoterischen und völkischen Wurzeln der ökologischen Landwirtschaft

    10.01.2023 Die moderne industrielle Landwirtschaft stand ganz am Anfang, als bereits über ihre negativen Folgen gestritten wurde. Zwar wuchs die Produktivität, die Erträge stiegen, so dass Hunger bald nicht mehr Folge absoluten Mangels, sondern der ungleichen gesellschaftlichen Verteilung war. Aber...Weiterlesen
  • Völkische Landnahme mit Bio-Image

    © isso.media
    05.01.2023 Idyllisch liegt die „Hofgemeinschaft Alte Molkerei“ am Ausgang des Dorfes, eingebettet in eine weitläufige Agrar-Landschaft. „Aus Liebe zur Natur“ wird auf dem Anwesen in Angern im Landkreis Börde keine industrielle Landwirtschaft betrieben, Sundheimer Hühner, Leicoma-Schweine und...Weiterlesen
  • Rentner gegen die Klimalüge

    07.12.2022 Über den Besuch einer Konferenz von Klimawandelleugner*innen und deren antiquiertes Gesellschaftsbild Die diesjährige 15. Konferenz zu Klima und Energie, eine Veranstaltung von und für Klimawandelleugner*innen, fand in Braunsbedra im Geiseltal statt. Ausgerichtet wurde die Tagung vom...Weiterlesen
  • Fachtag Antidemokratische Agitation gegen Klimaschutz und Energiewende

    Die rechte Mobilisierung in gesellschaftlichen Krisen ist zur Dauerstrategie geworden. Aktuell instrumentalisieren antidemokratische Kräfte die angespannte Situation der Energieversorgung infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die Preissteigerungen bei Gas, Öl und Lebensmitteln. Durch die Inszenierung von „Bürgerprotesten“ versuchen sie, einen „heißen Herbst“ und „Wutwinter“ herauf zu beschwören.Weiterlesen
  • Prävention und politische Bildung gegen rechte Klimapolitik – Ansätze der FARN-Bildungsarbeit

    Menschen engagieren sich aus sehr unterschiedlichen Motiven für oder auch gegen Maßnahmen des Umwelt- und Klimaschutzes. Die allermeisten Positionen bewegen sich dabei in einem demokratischen Spektrum, in dem es Diskurse zu gestalten und Positionen auszuhandeln gilt. Doch, und dies ist vielen nicht...Weiterlesen
  • Das Anthropozän-Konzept – Jenseits von Kohlendioxid und Kapitalismus

    © Gene Gallin on Unsplash
    Die Menschheit ist in den letzten Jahrzehnten zur stärksten Naturgewalt aufgestiegen, sie überschreitet planetarische Grenzen und hinterlässt immer tiefere ökologische Fußabdrücke. Die Globalisierung und die permanente Beschleunigung der Eingriffe in die natürlichen Lebensgrundlagen bleiben nicht...Weiterlesen
  • Von Umweltrassismus zu Klimagerechtigkeit? Koloniale Kontinuitäten in der Klimakrise

    Während in Venedig die milliardenschwere Hochwasserschutzanlage Mose installiert wird, die zumindest kurzfristig den lukrativen Massentourismus absichert, verfügen Länder des globalen Südens wie Bangladesch kaum über materielle Ressourcen für die grundlegendsten Schutzmaßnahmen. Allein 2020 waren...Weiterlesen
  • Reclaim the Forest!

    © RECLAIM THE FOREST
    Die Initiative Reclaim The Forest wurde im Sommer 2020 gegründet und macht Naturerholung zugänglich für Schwarze Menschen und Menschen of Color. Denn Naturschutzverbände haben zwar häufig einen liberalen, progressiven Anspruch, aber mit der Umsetzung hapert es. Noch immer sind Wandervereine und...Weiterlesen
  • Klimawandelleugner*innen in Deutschland: Zwischen Verschwörungsideologien und Wohlstandsegoismus

    © LucyKaef/Pixabay
    Dank sozialer Bewegungen wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion ist Klimapolitik in den vergangenen Jahren oben auf der politischen Agenda angekommen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Gegnerschaft, den Klimawandelleugner*innen und denen, die wir hier als Klimapolitik-Bremser...Weiterlesen
  • Das braune Öko-Magazin am Kiosk: „Die Kehre“ verbreitet völkische Ideologie im Natur- und Umweltschutz

    © Screenshot Twitter
    Eine Zeitschrift für Naturschutz, die „Ökologie aus ganzheitlicher Perspektive“ betrachten und sich mit „Kulturlandschaften, Riten und Brauchtum“ beschäftigt – das klingt doch interessant. Um Klimaschutz soll es dabei aber nicht gehen – aha, warum? Also ein Blick in den Innenteil: Und da wird...Weiterlesen
  • „Die Kehre“ aus dem Laden kehren

    © Max Ahlert/FARN
    Tipps für die Ansprache von Zeitungsläden, in denen die rechtsextreme Naturschutzzeitschrift „Die Kehre“ verkauft wird „Die Kehre“ versucht mit harmlosem Antlitz völkische Ideologie im Natur- und Umweltschutz zu verbreiten. Zunächst war sie nur über den eigenen Shop und herkömmliche extrem rechte...Weiterlesen
  • Die AfD und der Kampf um den Kohleausstieg. Perspektiven aus der Lausitz

    © Darkmoon_Art/Pixabay
    „Das Klima wandelt sich, solange die Erde existiert. Die Klimaschutzpolitik beruht auf hypothetischen Klima-Modellen […] Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens“ ( AfD 2016, S. 79 ). Mit diesen Worten startet das Kapitel zur Energiepolitik des...Weiterlesen
  • Die Energiewende im Stimmengewirr – ein differenzierter Blick auf die Gegner*innen der Windkraft

    © Hans Braxmeier/Pixabay
    Es ist noch nicht allzu lange her, da waren die Konfliktlinien im Kampf um die Energiewende noch übersichtlicher. Finanzstarke Unternehmen aus der Energie-, Automobil- oder der rohstoffverarbeitenden Industrie bezahlten Lobbyist*innen, Stiftungen und Thinktanks dafür, die Energiewende lautstark zu...Weiterlesen
  • Atomenergie als „Völkermord“ – Rechtsextreme in der Anti-AKW–Bewegung

    © Uwe Hiksch, NaturFreunde
    Die schweren Störfälle im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi und die daraus resultierenden bundesweiten Anti-AKW-Proteste führten 2011 zur atompolitischen Kehrtwende. Die im Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke (AKW) wurde zurückgenommen. Das letzte deutsche...Weiterlesen
  • Wo die Atomenergie ein Ausweg ist – rechte Parteien machen Klimaleugner*innen bewusst politische Angebote

    Die neue Mitte-Studie "Die geforderte Mitte" der Friedrich-Ebert-Stiftung hat herausgefunden, dass jeweils etwa 70 Prozent der Bevölkerung im Rechtsextremismus sowie im Klimawandel die größte Bedrohungen für die Gesellschaft sehen. Diese relativ hohen Werte könnten für Zuversicht mit Blick auf die...Weiterlesen
  • ‹ vorherige Seite
  • 2 von 5
  • nächste Seite ›
  • Spenden
  • Downloads
  • Presse
  • NaturFreunde Deutschlands
  • Naturfreundejugend

Eine gemeinsame Fachstelle der

Logo der NaturFreunde Deutschlands
Naturfreundejugend Logo

 

Logo der Initiative Transparente Zivilgesellschaft
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Transparenz
  • Presse
  • Twitter
  • Facebook
  • Mastodon
  • Bluesky
  • Instagram